Pressemitteilung
Stellungnahme: EU zwingt Google zu Browser-Auswahlbildschirm auf Android-Geräten
Chance für wirklich unabhängige Anbieter oder freie Bahn für US-Duopol?
München, den 20. März 2019: Google hat angekündigt, Nutzern mobiler Android-Endgeräte eine Auswahl von Browsern und Suchmaschinen anzubieten: https://www.blog.google/around-the-globe/google-europe/supporting-choice-and-competition-europe/
Dazu eine Stellungnahme von Dr. Marc Al-Hames, Geschäftsführer der Cliqz GmbH. Der Münchner Entwickler von datenschutzorientierten Such- und Browsertechnologien ist eine Beteiligung von Hubert Burda Media und Mozilla.
Wir begrüßen, dass Google dem Druck der EU-Kartellwächter nachgibt. Ob das wirklich zu einem fairen Wettbewerb führt, in dem auch kleinere Anbieter mit innovativen, von Google unabhängigen Geschäftsmodellen eine Chance haben, hängt von der bereitgestellten Auswahl der Browser- und Suchalternativen ab. Die entscheidende Frage ist, ob auch datenschutzfreundliche europäische Anbieter wie Cliqz prominent in der Auswahl erscheinen. Sonst wird aus der Monopolstellung ein US-Duopol aus Google und Microsoft.
Hintergrund:
Wenn es um echten Wettbewerb geht, muss auf die Geschäftsmodelle geschaut werden. Die meisten “alternativen” Browser liefern Google als Standardsuchmaschine aus. Und die meisten Browser nutzen Chromium als Codebasis. Das ist insofern problematisch, als Google Chromium-Browsern die Regeln vorgeben kann und so zum Beispiel jederzeit sein Werbe- und Datensammelgeschäft vor wirksamen Blocking-Technologien (wie der Anti-Tracking-Technologie von Cliqz und seiner Tochter Ghostery) schützen könnte. Die meisten “alternativen” Suchmaschinen hängen entweder von Googles oder Microsofts/Bings Suchindex ab und werden über Google- oder Bing-Werbung finanziert. Wirklich unabhängige Anbieter gibt es nur ganz wenige. Einer davon ist Cliqz.
Über Cliqz
Cliqz ist angetreten, Browser und Suche zusammenzuführen und so die Benutzeroberfläche des Internets neu zu gestalten. Über 100 Experten aus ca. 30 Ländern entwickeln in München innovative Software mit dem Ziel, die Nutzer so direkt wie möglich zum Ziel zu bringen und dabei ihre Privatsphäre zu wahren. Die Cliqz GmbH wurde 2008 von Jean-Paul Schmetz gegründet. Seit Mai 2013 ist die Cliqz GmbH eine Mehrheitsbeteiligung von Hubert Burda Media, im August 2016 erwarb Mozilla eine strategische Minderheitsbeteiligung. Im Februar 2017 übernahm Cliqz den weltweit führenden Anbieter von Anti-Tracking-Tools Ghostery. Mehr unter https://cliqz.com