re:consent gibt dir mehr Datenschutzkontrolle im Web

Das Open-Source-Tool zeigt dir, welchen Zwecken der Datenerhebung du auf Webseiten wie Google oder Facebook – eventuell unbewusst – zugestimmt hast. Anschließend kannst du die Einstellungen schnell und einfach ändern.

Consentric

Björn GreifRedakteur

Bist du dir immer bewusst, welche Daten du mit Websites und Online-Plattformen teilst? Nein? Dann geht es dir wie den meisten anderen Internetnutzern, die ihr Einverständnis (Consent) für die Erhebung personenbezogener Daten oft unbewusst geben und gar nicht genau wissen, welche weitreichenden Zugriffsrechte sie Datensammlern eingeräumt haben.

Mit re:consent kannst du das ganz leicht ändern. Das Open-Source-Tool zeigt dir, welche Daten du von dir preisgibst und schafft somit Transparenz. Es leitet dich direkt zu den oftmals gut versteckten bzw. bewusst unübersichtlichen oder unnötig komplex gestalteten Privatsphäre-Einstellungen. So kannst du schnell und einfach deine Zustimmung zur Datenerhebung, z.B. mittels Standortzugriff, Gesichtserkennung oder Cookie-Tracking, prüfen und ändern.

re:consent funktioniert bei Webseiten von Google, Facebook und solchen, die das “Transparency & Consent Framework” des Werbewirtschaftsverbands Interactive Advertising Bureau (IAB) verwenden. Das kostenlose Tool ist in den Cliqz Browser für Windows und Mac integriert und steht als Erweiterung für Chrome sowie Firefox zur Verfügung.

So funktioniert's

Den aktuellen Status der Datenerhebung auf der gerade geöffneten Website kannst du am re:consent-Icon neben der URL-Leiste ablesen. Ein blauer Haken symbolisiert, dass du auf dieser Seite die Datenerhebung für alle Zwecke abgelehnt (IAB) bzw. die Datenerhebung für alle Funktionen deaktiviert hast (Google und Facebook). Mit diesen Einstellungen gibst du möglichst wenig von dir preis.

Ein roter Bleistift weist darauf hin, dass du deine Datenschutz- und Zustimmungseinstellungen überprüfen solltest, um deine Privatsphäre besser zu schützen. Je nach Website können sich die verfügbaren Optionen unterscheiden.

Klickst du das re:consent-Icon an, öffnet sich ein Einstellungsfenster, in dem du sehen kannst, für welche Zwecke du die Datenerhebung erlaubt oder nicht erlaubt hast. Per Schalter kannst du für jeden Zweck einzeln deine Erlaubnis erteilen oder widerrufen. Mit einem Klick auf „Alle ablehnen“ untersagst du der Seite jegliche Datenerhebung, etwa zu Werbezwecken.

re:consent: Websites mit IAB Framework

Auf einer Google-Seite listet re:consent alle Datenschutzeinstellungen von Google und YouTube auf, etwa zu Web- und App-Aktivitäten, Standortverlauf, Sprach- und Audioaktivtäten sowie Geräteinformationen. Bist du an deinem Google-Konto angemeldet, siehst du gleich, welche Optionen aktiv oder inaktiv sind. Aufgrund technischer Beschränkungen lassen sich die jeweiligen Einstellungen nicht direkt innerhalb von re:consent ändern. Aber mit nur einem Klick gelangst du zu Googles Aktivitätseinstellungen, wo du die jeweiligen Datenschutzoptionen anpassen kannst.

re:consent: google.de

Auf einer Facebook-Seite zeigt re:consent Facebook-Einstellungen zum Datenschutz und zur Weitergabe deiner Daten an, wenn du angemeldet bist. So kannst du mit einem Blick prüfen, ob beispielsweise Gesichtserkennung und Standortverlauf aktiviert sind. Wie bei Google ist es aus technischen Gründen nicht möglich, die Einstellungen direkt zu ändern. Aber auch hier kommst du mit einem Klick zu den jeweiligen Optionen in den Facebook-Einstellungen, wo du etwa den Datenzugriff durch Drittanbieter anpassen kannst.

re:consent: facebook.com

Auf Webseiten, die nicht zu Google oder Facebook gehören und nicht das IAB Framework verwenden, funktioniert re:consent bisher nicht. In diesem Fall wird das re:consent-Icon in Cliqz und Firefox nicht angezeigt. In Chrome ist es ausgegraut und inaktiv. Außerdem erscheint beim Anklicken die Nachricht: „re:consent kann auf dieser Seite nicht auf die Datenschutzeinstellungen zugreifen.“

re:consent: andere Websites spiegel.de

re:consent gibt dir mehr Datenschutzkontrolle im direkten Umgang mit Websites, die dich häufig mittels manipulativem Oberflächendesign – sogenannten Dark Patterns – dazu bringen wollen, mehr von dir preiszugeben als du eigentlich willst. Damit ist re:consent eine sinnvolle Ergänzung zum bewährten Tracking-Schutz von Cliqz und Ghostery.