Nervige Pop-up-Werbung auf dem Handy – was tun?

Die aggressiven Anzeigen tauchen auch auf seriösen Websites auf. Sie leiten Nutzer häufig zu als Gewinnspiel getarnten Phishing-Seiten weiter, um persönliche Daten abzugreifen. Wir erklären, wie du dich schützen kannst.

Pop-up-Werbung

Björn GreifRedakteur

Viele Internetnutzer haben das sicherlich schon einmal erlebt: Mitten im Surfen erscheint plötzlich eine Pop-up-Nachricht, dass man zufällig ausgewählt wurde, an einem Gewinnspiel oder Quiz teilzunehmen. Solche Pop-up-Anzeigen tauchen immer häufiger auch auf Mobilseiten auf. Sie erscheinen dann im Mobilbrowser oder in Apps, die über einen eingebauten Browser verfügen wie die Facebook- oder Twitter-App.

Auf dem Smartphone sind die Pop-ups besonders nervig, weil sie teilweise den gesamten Bildschirm oder sogar den Zurück-Button blockieren und den Nutzer ständig weiterleiten, wenn er versucht, sie zu schließen. Häufig bleibt als letzte Möglichkeit nur, den Browser oder die App neu zu starten – und selbst dann tauchen die Anzeigen oft kurze Zeit später wieder auf.

Wie kommen Pop-up-Anzeigen auf seriöse Websites?

Selbst beim Besuch vertrauenswürdiger Webseiten, die sicherlich kein Interesse daran haben, ihre Nutzer auf zwielichtige Angebote umzuleiten, kann solche Pop-up-Werbung erscheinen. Aber wie kommt sie überhaupt auf diese Websites?

Die Antwort liefert ein Blick auf den heutigen Werbemarkt: Die meisten Websites verkaufen ihre Werbeplätze nicht mehr direkt an Werbetreibende, sondern arbeiten mit Werbenetzwerken zusammen, die von Werbetreibenden eingereichte Anzeigen über ihre Server automatisiert an bestimmte Zielgruppen ausliefern. Die Werbung kann somit auf allen möglichen Websites erscheinen, ohne dass Werbetreibende oder Seitenbetreiber wissen, wo genau welche Anzeige auftaucht.

Amazonoprime-Pop-up
Gefälschte Gewinnspielseite von Amazonoprime

Werbenetzwerke prüfen eingereichte Anzeigen in der Regel nicht auf JavaScript-Code, der Weiterleitungen ermöglicht. Sie verkaufen die Werbeplätze einfach an den Höchstbietenden. Dadurch können sich Pop-up-Anzeigen mit Weiterleitungen schnell massenhaft verbreiten.

Das war beispielsweise vergangenes Jahr bei einer aggressiven Gewinnspielwerbung der Fall, die vorgab, von Amazon zu stammen. Am Ende landete der Nutzer auf der Phishing-Seite amazonoprime.com und sollte dort persönliche Daten eingeben. Auf diese Weise gesammelte Informationen gehen letztlich an Datensammler und werden weiterverkauft.

In derselben Weise könnten Anzeigen den User auch auf Seiten mit Schadcode weiterleiten. Da solche Pop-up-Werbung inzwischen vermehrt auch auf führenden Websites auftaucht, gibt es praktisch kein Entkommen.

Wie können Nutzer sich schützen?

Der einzige Ausweg ist letztlich ein Werbeblocker, der die Anzeige von Pop-up- und anderer Werbung von vornherein verhindert. Beim Cliqz Browser ist ein Werbeblocker bereits integriert. Sein auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierendes Anti-Tracking-System mit dynamischer Erkennung schützt zusätzlich vor den sich immer weiterentwickelnden Methoden der Werbe-Tracker. Die meisten anderen Werbeblocker und Anti-Tracking-Tools haben den Nachteil, dass sie ausschließlich auf Blocklisten setzen, die bei modifizierten oder neuartigen Verfahren erst manuell angepasst werden müssen.

In der Facebook-App öffnen sich Links standardmäßig im integrierten Browser. Auch hier können Pop-up-Anzeigen auf dubiose Seiten weiterleiten. Dasselbe gilt für andere Apps mit eingebettetem Browser. In manchen Apps wie Facebook für Android lässt sich festlegen, dass Links grundsätzlich in einem externen Browser wie Cliqz geöffnet werden. Über diesen Umweg können Nutzer wieder von einem Werbeblocker profitieren.

Der Cliqz Browser steht für Android und iOS sowie für Windows und macOS zum kostenlosen Download bereit.