„Cliqz Inside“: User Workshop erlaubt exklusive Einblicke

Zwölf Nutzer konnten sich in München über Produkte, Arbeitsweise, Kultur, Philosophie und das geplante Geschäftsmodell von Cliqz informieren. Neben spannenden Vorträgen und Workshops bot die Veranstaltung Anwendern und Entwicklern Gelegenheit, sich einmal persönlich kennenzulernen und auszutauschen.

User Workshop Cliqz Inside

Björn GreifRedakteur

Unter dem Motto „Cliqz Inside“ haben wir vergangenen Samstag zwölf Nutzerinnen und Nutzer zu einem User Workshop in unsere Büroräume nach München eingeladen. „Ziel war es, den Anwendern exklusive Einblicke zu gewähren, wer und welche Motivation hinter den Cliqz-Produkten steckt“, erklärt Organisatorin Lena vom User Support. „Auf der anderen Seite hatten unsere Entwickler die Chance, einmal die Menschen hinter den sonst anonymen Nutzern direkt kennenzulernen.“

In entspannter Atmosphäre konnten sich die Teilnehmer aller Altersgruppen ausgiebig über die Cliqz-Produkte, die Werte, Kultur und Philosophie des Unternehmens sowie das geplante Geschäftsmodell informieren. Neben interessanten Vorträgen und spannenden Gruppen-Workshops gab es reichlich Gelegenheit, sich bei leckerem Essen und kühlen Getränken oder bei einem Bürorundgang mit Cliqz-Mitarbeitern und anderen Nutzern auszutauschen. Ebenso konnten die Gäste kritische Fragen stellen und erhielten auf Wunsch individuelle Ratschläge rund um Browser, Suche und Datenschutz.

Warum braucht die Welt Cliqz?

In seinem einleitenden Vortrag „Warum braucht die Welt Cliqz?“ stellte Geschäftsführer Marc Al-Hames zunächst die Philosophie von Cliqz vor: „Wir kämpfen für ein offenes, freies und privates Internet.“ Damit unterscheidet sich Cliqz von Internetkonzernen wie Google oder Facebook, die nur eines, maximal zwei, aber nie alle dieser drei Ziele verfolgen. Beispielsweise will Google zwar auch ein offenes und freies Internet, um seine Dienste möglichst weit zu verbreiten, aber sicher kein privates. Schließlich basiert sein Geschäftsmodell darauf, möglichst viel über seine Nutzer zu wissen. Al-Hames stellte ebenfalls die Vorteile der Cliqz-Schnellsuche heraus, die Suchergebnisse direkt unter der Adressleiste anzeigt und Anwender sofort zu der von ihnen gesuchten Website führt – ohne Umweg über lange Ergebnislisten. Damit liefert Cliqz einen innovativen Ansatz und eine Alternative zum rund zwei Jahrzehnte alten Konzept anderer Suchmaschinen.

Der Cliqz-Geschäftsführer wies darüber hinaus auf die Gefahren von Tracking hin. Laut der von Cliqz durchgeführten Studie „Tracking the Trackers“ finden sich auf fast einem Viertel der deutschen Websites mehr als zehn Drittanbieter-Tracker, die die Aktivitäten des Seitenbesuchers im Web nachverfolgen, um umfassende Nutzerprofile zu erstellen und zielgerichtete Werbung auszuliefern. Tracking-Skripte verbergen sich teilweise auch auf Banken- oder Klinikseiten. Das Gefährliche daran: Eine Handvoll Daten darüber, welche Websites eine Person besucht hat, reicht schon aus, um sie eindeutig zu identifizieren.

Track me if you can

Wie leicht das geht, konnten die Teilnehmer beim Workshop „Track me if you can“ selbst herausfinden. Anhand einer Sammlung von URLs eines fiktiven Nutzers von einem Tag sollten sie den jeweiligen User identifizieren. Der schnellsten Gruppe gelang dies zu ihrer eigenen Überraschung in gerade einmal sieben Minuten. „Krass, wie schnell und einfach man Nutzer identifizieren kann“, lautete etwa das Fazit von Workshop-Teilnehmerin Hanna.

Die verwendeten Musterdatensätze stammten übrigens nicht von Cliqz, weil wir gemäß unseres Leitprinzips Privacy by Design keinerlei personenbezogene Daten auf unseren Servern speichern, die eine Identifizierung des Nutzers erlauben würden. Datensätze dieser Art lassen sich aber erschreckenderweise einfach am freien Markt kaufen. Und Anwender werden praktisch überall im Netz von Trackern verfolgt. Sie haben keine Möglichkeit, der allgegenwärtigen Datenerfassung zu widersprechen. Die einzige effektive Gegenmaßnahme sind Anti-Tracking-Techniken, wie sie Cliqz in seinen Browser integriert hat und mit Ghostery als eigenständiges Tool anbietet.

Wie verdient Cliqz Geld?

Jörg Haller, Director Strategy & KPI’s, lieferte Antworten auf die häufig von Nutzern gestellte Frage, wie Cliqz eigentlich Geld verdient. Dazu gab er zunächst einen Überblick über übliche Geschäftsmodelle im Internet (Verkauf von Produkten, Services und Inhalten an Nutzer; Verkauf von Daten und Aufmerksamkeit an Unternehmen oder Vermittlung von Kunden). Im Anschluss skizzierte er dann den von Cliqz gewählten Weg: Mit MyOffrz entwickeln wir eine Plattform, die im passenden Kontext auf die Interessen des Anwenders zugeschnittene Angebote einblenden soll.

Das Besondere: Das Wissen über Interessen liegt nicht auf Servern, sondern auf dem Endgerät des Nutzers. Der Browser selbst „weiß“, was der Nutzer möchte – auf der Grundlage von Informationen über Suchen und Website-Besuche, die in der Cliqz-Software auf seinem Gerät erfolgen. Die für das gezielte Ansprechen erforderlichen Daten bleiben alle auf dem Endgerät des Anwenders, in seinem Besitz und unter seiner Kontrolle. Das Ziel eines offenen, freien und privaten Internets hat also auch beim Geschäftsmodell von Cliqz Bestand.

Exklusive Einblicke in die Roadmap

Auf welche neuen Funktionen sich Cliqz-Nutzer freuen können, verriet Produktdirektor Richard Weber den Workshop-Teilnehmern im Zuge eines exklusiven Einblicks in die Roadmap. Er versprach für die Desktop- und Mobilbrowser von Cliqz zahlreiche nützliche Neuerungen, von denen die ersten schon „bald“ und weitere im Jahresverlauf 2017 Einzug halten werden. Dazu zählen eine optimierte Suchoberfläche, eine erweiterte Verlaufsansicht sowie die Integration von Ghostery mit dem von Cliqz selbst entwickelten Anti-Tracking.

Von Stephie Gerth, Head of Company Performance, erfuhren die Teilnehmer mehr über die Firmenkultur und Arbeit bei Cliqz im Allgemeinen und den rund 30-tägigen Bewerbungsprozess, die Mitarbeiterbetreuung und die Weiterbildungsmöglichkeiten im Besonderen. Im Lauf des Workshop-Tages konnten sich die aus ganz Deutschland angereisten Gäste außerdem eine Posterausstellung über die einzelnen Arbeitsbereiche bei Cliqz ansehen, neue Browser-Funktionen im Rahmen eines Nutzertests ausprobieren oder die individuelle Browser-Reparatur durch Experten von Cliqz in Anspruch nehmen.

Unterm Strich war der User Workshop für alle Teilnehmer – Nutzer wie Cliqz-Mitarbeiter – eine spannende und lehrreiche Veranstaltung mit hohem Spaßfaktor. „Ich fand es sehr gut“, resümierte etwa Henry. Wie viele der übrigen Gäste lobte er vor allem die Authentizität und Offenheit, mit der über aktuelle Produkte und künftige Pläne gesprochen wurde. Zudem freuten sich die meisten über den „guten Austausch“ mit Entwicklern und anderen Nutzern in angenehmer Atmosphäre. Wir möchten allen Teilnehmern nochmals ganz herzlich danken. Wir freuen uns schon riesig auf das nächste Mal!